Katholische Filialkirche 
Allerheiligen
Krakow am See





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Katholische Filialkirche  Allerheiligen  Krakow am See
18292 Krakow am See
Güstrower Chaussee 1
E-mail  

zuständiger Pfarrer :
Tobias Sellenschlo  -   Mariä Himmelfahrt Güstrow
Telefon: 03843 / 7236 0
Fax: 03843 / 723626
 Kath.Pfarramt-Guestrow@t-online.de  
 

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Bild 1 - Krakower Geistliche

Bild 2 - Ev.-luth. Stadtkirche

Bild 3 - Alte Synagoge

Bild 4 - Kapelle um 1950

Bild 5 - Kapelle innen

Bild 6 - Kirchweihe 1987

Bild 7 - Innenansicht

Bild 8 - Mosaikbild

Bild 9 - Aussenansicht







Der Name " Krakow " (slawisch: kraca; böhmisch: krkawec = Rabe, Dohle) wurde bereits im Jahr 1270 urkundlich erwähnt. Er bezeichnet an dieser Stelle den Herkunftsort eines Schulzen mit dem Namen Johannes.
Die Stadt tritt bereits im 13. Jh. als eine werlesche Stadt (oppidum) auf; erstmalig in einer Urkunde genannt, wird sie aber erst am 21. Mai 1298. In ihr weist der damalige Fürst Nikolaus II. von Werle, der die Urkunde ausgestellt hat, neben dem Verkauf des Krakower Sees an das Kloster Dobberan ausdrücklich auch auf die Rechte hin, die die Stadt Crakowe von seinen Vorfahren erhalten habe.
Ob es vor der Stadtgründung, wie aus dem slawischen Namen Krakow hervorzugehen scheint, in der Nähe der heutigen Stadt ein slawisches Dorf gegeben hat, ist zwar nicht überliefert, man weiß jedoch von einem Dorf, das in der Nähe der Stadt gelegen hat (der Burginsel gegenüber) und einige Zeit nach der Stadtgründung untergegangen ist. Es führte den bezeichnenden Namen Oldendorf, der darauf schließen läßt, dass diese Dorfgemeinde älter gewesen war als die der Stadt.
Die wendische Fürstenburg Crakowe lag nicht an der Stelle der jetzigen Stadt, sondern eine weite Strecke südlich davon im Krakower See nahe am Ufer, nördlich von dem Dorfe Möllen, dem alten Burgwall von Dobbin gegenüber.
Zum Zeitpunkt der Stadtgründung 1298 dürfte bereits eine katholische Kirche vorhanden gewesen sein. Ob es aber schon der flachgedeckte, langgestreckte romanische Backsteinbau war, wie Beyer in seiner Abhandlung über " die wendischen Schwerine " behauptet, sei einmal dahingestellt. Einen Turm besaß diese Kirche aber auf jeden Fall schon.

Ihr " kirchliches Engagement " bezeugten das Doberaner- aber auch das Dobbertiner Kloster und natürlich auch der Dom zu Güstrow schon recht früh durch etliche Besitzungen und Rechte in und um Krakow. So zählt denn auch die Kirche der Stadt (gleich denen in Lüssow, Malchin, Klaber, Badendiek und Teterow) zu den Patronatskirchen des Güstrower Domes. Obwohl schon außerhalb des Circipanerlandes, gehörte Krakow somit gleichfalls zur Diöcese Kammin.
In der Folge der ersten Landesteilung zwischen den Häusern Werle - Güstrow und Goldberg am 2. Dezember 1316 kommt Krakow zum Güstrower Anteil und verbleibt auch bei der zweiten (Abspaltung des Hauses Werle - Waren) am 14. Juli 1347 dort.
So manche prächtige Veranstaltung hat das alte fürstliche Haus der Stadt sicher gesehen, z.B. am 10. März 1338 und am 15. Oktober 1340, als es sich um Verbriefung und Besiegelung von Bündnissen und Bestimmungen über den Landfrieden innerhalb des werleschen Gebietes handelte. Wo es aber gelegen hat, kann niemand sagen, gesucht hat man es auf der Südseite der Stadt am Ufer des Sees (Lisch sucht es noch weiter südlich). Auch ist es fraglich, ob es noch stand, als im Frühjahr 1548 die Herzöge Johann Albrecht, Ulrich und Georg die Huldigung der gesamten Stände des Landes Wenden in Krakow entgegennahmen.



Die wechselhafte Geschichte des 14. Jahrhunderts führte 1325 (1323 nach Klüver - er bezeichnet Krakow auch als älteste Stadt im Fürstentum Wenden) leider auch in Krakow zu einem Judenpogrom (ähnlich wie 1330 in Güstrow oder 1383 in Wilsnack).
Der in Güstrow residierende Herzog Johann II. (der Kahle) von Werle erhob aufgrund ihm zugetragener Anschuldigungen gegen die Juden der Stadt die Anklage, sie hätten aus der Kirche ein Gefäß mit geweihten Hostien entwendet und diese zerstückelt und zerstochen. Obwohl sie ihre Unschuld beteuerten, ließ er sie auf dem Judenberge (Jörenberg - heute Jörnberg) hinrichten.
In dem ältesten Bericht, der auch über diese furchtbaren Tat berichtet, der Reimchronik des Ernst von Kirchberg aus dem Jahre 1378, klingt etwas wie ein Verdacht durch, dass die Habsucht des fürstlichen Vogtes (er hatte seinen Sitz in Güstrow) zu der Verurteilung der Juden geführt habe.
Die von den Geistlichen auf der Straße gesammelten Reste der Hostien soll der Herzog dann in einer eigens dafür errichteten Kapelle hat aufbewahren lassern, die aus dem beschlagnahmten Besitz der hingerichteten Juden errichtet wurde (noch vor 1331). Diese Heilig - Kreuz - Kapelle stand nach einer alten Angabe (MUB Bd. 14, 8428, Statuten des Dom-Capitels zu Güstrow. S.245) " ... in molendino iuxta capellam in Cracowe ... " so, dass die Mühle zwischen der Stadt und der Kapelle lag, d.h. vor dem Güstrower Tor, wo noch jetzt in einer Wiese, hinter der nördlichen Häuserreihe der auf Sumpfboden erbauten Vorstadt, ein künstlich erhöhter, viereckiger Platz auffällt, welcher ohne Zweifel die alte Kapellenstätte ist. Zu ihr strömten aber sehr wahrscheinlich keine Wallfahrer (wie H. Kühne aber auch J. Ansorge erwähnen) wie es einige Jahre später 1330 in Güstrow geschehen ist. Beide Kapellen haben aber wohl nicht "Gottes Segen" besessen, denn beide sind im gleichen Jahr 1503 durch Blitzschlag völlig abgebrannt.
Die Stadtkirche ist aber schon vorher bei dem durch die kriegerischen Ereignisse um die Grafschaft Schwerin ausgelösten Stadtbrand 1358, ein Raub der Flammen geworden.



Die wiederaufgebaute Stadtkirche wurde mit dem Einzug der Reformation in Mecklenburg 1541 dann protestantisch. Gleichzeitig übernahm der Fürst von Mecklenburg - Schwerin als Landesbischof wieder das Patronatsrecht über die Kirche. Der neu eingesetzte Pfarrer Johann Babe beklagt sich noch bei ihm darüber, " dass es ihm schwer gemacht werde, der neuen Lehre in Krakow Eingang zu verschaffen ".
Von Bränden wird die Stadt aber auch in der Folgezeit häufig genug heimgesucht - in der Osterwoche 1609, am 3. November 1673 und den beiden schlimmsten, am 22. August 1698 und am 21. August 1759. Der heutige Bau, von dem nur noch die Nordseite der alten Turmmauer und die platt abschließenden Giebelseiten an die vormalige Kirche erinnern, stammt aus dem Jahr 1762.
Im übrigen ist nicht sehr viel aus den letzten Jahrhunderten überliefert. Die wenigen Andeutungen über die Schicksale des durch die Kriegsnot 1637 aus Krakow vertriebenen und in Güstrow elend an der Pest zugrunde gegangenen evangelischen Pastors Martin Hagen bestätigen aber, dass die Stadt nicht von weiterem Unglück verschont blieb.

Einer der ersten katholischen Gottesdienste in der Stadt nach der Reformation wurde 1924 durch Kaplan Carl Fischer in der alten Synagoge am Schulplatz 1 (nach 1920 als Turnhalle genutzt) gefeiert.
Nach dem 1937 ausgesprochenem Verbot der Gottesdienste in der alten Synagoge durch den Rat der Stadt, fanden die monatlichen Gottesdienste dann im Kurhaus statt.
Kaplan Eußner hielt seit September 1938 jeden 2. Sonntag im Monat Gottesdienst in Krakow, der Güstrower Pfarrer August Niemeyer kam immer an den zweiten Feiertagen der Kirchenfeste zum Gottesdienst in die Stadt.
In Serrahn wurde seit März 1944 im Haus der Prinzessin Maria von Sachsen-Altenburg (Herzogin zu Sachsen) Gottesdienst gefeiert (Post Langhagen) und seit März 1945 erlaubte der Superintendent Kentmann (Evang. - Luth. Landeskirche) - wegen der zunehmenden Anzahl der Flüchtlinge aus den Ostgebieten - die Feier katholischer Gottesdienste in der evangelisch - lutherischen Stadtkirche von Krakow.
Am 7. November 1945 erhielt Kaplan Eußner auch ein Zimmer im Haus des Malermeisters Schwanewede in der Plauer Strasse zugewiesen und musste von nun an nicht immer von Güstrow mit dem Fahrrad herüberkommen.

Im Sommer 1946 kamen die ersten großen Transporte Vertriebener aus den Sudetengebieten nach Mecklenburg und auch nach Krakow. Sie bildeten dann den größten Teil der nun entstehenden selbstständigen Seelsorgestelle Krakow. Nur mit dem Namen der neuen Pfarrei wollte es nicht so recht klappen. Aufgrund der vielen unterschiedlichen Herkunftsgebiete der Gemeindemitglieder hatte jeder auch seinen " eigenen Heiligen " mitgebracht. So einigte man sich schließlich auf den Namen " Allerheiligen ".

Pfarrer Pius Kindermann Am 1. August 1946 wurde Pius Kindermann ( Zum Vergrößern Bild anklicken ) zu unserem ersten Pfarrer ernannt. Er kam aus St. Georgenthal (Kreis Warnsdorf, Tschechoslowakei) und war dort als einer der letzten von 2600 Katholiken seiner Gemeinde am 13. Juli 1946 ausgewiesen worden. Am 3. August 1946 mit seiner Mutter in Krakow eingetroffen bezog er das schon von Kaplan Eußner genutzte Zimmer in der Plauer Strasse. Sein Bruder Friedrich übernahm gleichzeitig die Seelsorge in der Nachbarpfarrei Goldberg.
Der damalige Chronist schrieb am 4. August 1946: " Gläubige Hoffnung lag über den in der evangelischen Kirche um den Altar Versammelten, die mit Herrn Pfarrer Kindermann ihr erstes hl. Messopfer in der Fremde feierten. "
Noch im gleichen Monat war die erste Trauung, die erste Beerdigung und am 6. Oktober die erste Taufe in der jungen Gemeinde.
Der Pfarrer Kindermann bezog schließlich auch eine größere Wohnung (2 1/2 Zimmer + Küche) im Hause von Fritz Dettmann (Holzwerke Krakow), wobei der eine Raum, Wohn- und Amtszimmer und der andere Unterrichts- und Gottesdienstraum war.
Ein erster Höhepunkt der noch jungen Gemeinde war der Besuch des Bischofs Wilhelm Berning anlässlich der Firmung am 27. April 1947.
Die Pfarrgemeinde zählte im Jahr 1948 ca. 2000 Gläubige. Im Mai 1948 traf sich auch in Güstrow die Jugend zur ersten Jugendwallfahrt nach dem Krieg (sie ging nach Bad Doberan), bei der Krakow mit etwa 70 Jugendlichen vertreten war.
Immer wieder bemühte sich Pfr. Kindermann um einen eigenen Gottesdienstraum, jedoch vergebens. Als schließlich auch seine Wohnung wegen Eigenbedarfs der Firma Fritz Dettmann im Juni 1948 gekündigt wurde, mußte eine Lösung her. Aber erst die Verhandlungen zum Kauf des alten Forsthauses von Ernst Lehnert in der Güstrower Strasse durch den bischöflichen Kommissar Dr. Bernhard Schräder (Pfr. zu Schwerin) führten am 5. Oktober 1949 zum Erfolg.

Gottesdienst in der evangelischen Stadtkirche vor der evangelischen Stadtkirche Katholische Kapelle - Ansicht um 1950 Katholische Kapelle innen um 1950
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Die Katholiken der Stadt hatten endlich wieder ein eigenes Gotteshaus.

Die kleine Kapelle, die nun im neuen Pfarrhaus zum Mittelpunkt der Gemeinde wurde, bestand bis zum Neubau der heutigen Kirche.
Die Feier der Gottesdienste an den großen Feiertagen musste zwar immer noch aufgrund der hohen Anzahl der Gläubigen in der evangelisch - lutherischen Stadtkirche erfolgen, aber die Gemeinde hatte jetzt ein Zuhause.
Am 22. April 1951 kam der Weihbischof Johannes Rudloff - als Ersatz für Wilhelm Berning, dem die Einreise verweigert wurde - zur Firmung nach Krakow. Insgesamt 221 Kinder, Jugendliche und Erwachsene warteten auf die Spendung des Sakramentes an diesem Tag (der jüngste war 10, der älteste 50 Jahre alt).

Das Jahr 1953 brachte zwei Höhepunkte für die Gemeinde : am 1. Juli 1953 feierte Pius Kindermann sein silbernes Priesterjubiläum und das erste Gebet- und Gesangbuch nach dem Krieg wurde im November 1953 eingeführt.
Im Jahr 1957 erlitt der Pfarrer einen ersten Schlaganfall, von dem er sich nicht mehr erholen sollte. Weitere folgten und trotz des zur Entlastung am 17. Dezember 1961 gekommenen Kaplans Gerhard Herrmann, musste Pius Kindermann am 1. September 1962 in den Ruhestand gehen. Er zog dann mit seiner Haushälterin Frau Ozimeg ins Pflegeheim Dreilützow, wo er am 18. Februar 1964 verstarb.
Nach der Versetzung von Kaplan Hermann nach Parchim kam der bis dahin in Güstrow tätige Kaplan Wilhelm Hohn als Pfarrer nach Krakow.
Nachdem er 1973 nach Bützow versetzt wurde, kam im November 1974 Josef Marquardt als Pastor nach Krakow. Im Jahr 1978 noch zum Pfarrer von Krakow ernannt wurde er zum 1. September 1980 jedoch nach Friedland versetzt.

Das Jahr 1980 wurde von unserem Bischof Heinrich Theissing zum Jahr der Erneuerung der katholischen Gemeinden Mecklenburgs ernannt. Es stand unter dem Thema: " In Seiner Liebe füreinander leben ". Für uns brachte es erst einmal einen neuen Seelsorger : den ständigen Diakon Paul Kaiser und am 1. September wurde außerdem der Güstrower Kaplan Peter Schingen als Administrator von Krakow eingesetzt. Die Güstrower Pfarrgemeinde Mariä Himmelfahrt übernahm somit von nun an seelsorglich wieder unsere Gemeinde.
Nach dem Ausscheiden des Kaplans 1981 wurde am 1. Juli 1981 der Güstrower Pastor Hans Naczenski Administrator von Krakow, der jeden Sonntag um 8.00 Uhr eine Heilige Messe mit uns feierte. Die Gemeindeleitung hatte aber weiterhin der Diakon Paul Kaiser inne.
Das Jahr 1986 - das Niels - Stensen - Jahr, stand unter dem Motto " Gott glauben ", und dass wir diesen Glauben in all den Jahren nicht verloren hatten, beweist nun der Kirchenneubau unserer Allerheiligenkirche, der 1986 angefangen, bereits 1987 mit viel persönlichem Einsatz der Gemeindemitglieder fertig wurde.

Kirchenkomplex heute Kirchweihe 1987 Kirchweihe 1987 Innenansicht heute
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Die Kirchweihe fand am 3. Mai 1987 durch den Schweriner Bischof Heinrich Theissing statt.

Aber nicht nur die Kirchweihe brachte das Jahr 1987. Am 28. Juni 1987 feierte Ansgar Thim seine erste heilige Messe (Primiz) in seiner Heimatpfarrei Allerheiligen Krakow

Im Jahr 1990 kam ein weiterer ständiger Diakon nach Krakow : Siegfried Prey, der bis zu seinem Ruhestand im August 2002 hier tätig war.

Mit Wirkung ab 1. Januar 2006 wurde durch den Erzbischof von Hamburg, Dr. Werner Thissen, das bislang zur katholischen Pfarrei Heilige Familie Goldberg gehörige Pfarrgebiet der katholischen Filialkirche Allerheiligen Krakow am See der katholischen Pfarrei Mariä Himmelfahrt Güstrow zugeschlagen. Die offizielle Amtsübernahme erfolgte am 17. September 2006.

 



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letzte Aktualisierung - Mai 2021